Der Referent für Erziehung, Bildung und Schulpolitik des Realschullehrerverbandes*, Gabriel Stängle, versucht mithilfe einer Online-Petition, den »Aktionsplan für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt« in Baden-Württemberg zu verhindern. Der Aktionsplan ist ein von der grün-roten Koalition angestoßene Projekt mit dem Ziel, Diskriminierungen von Schwulen, Lesben sowie Bi- und Transsexuellen abzubauen und damit gegen Mobbing und hohe Selbstmordraten unter Jugendlichen vorzugehen, die diesen Gruppen angehören. Die Erstellung des Aktionsplans soll Ende 2014 abgeschlossen sein.

Die Piratenpartei in Baden-Württemberg kritisiert, dass dieser Plan durch eine Petition zu Fall gebracht werden soll. In ihr wird zum Beispiel unterstellt, dass »eine pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an den allgemeinbildenden Schulen« betrieben würde, wenn Homosexualität im Unterricht als gleichwertig dargestellt werde.

»Die Petition geht von vollkommen falschen Annahmen aus und beschreibt längst widerlegte Thesen«, so Martin Eitzenberger, Landesvorsitzender der Piratenpartei. So schreibe Stängle beispielsweise, dass es einen »LSBTTIQ-Lebensstil« gebe, und unterstelle damit, dass sich homosexuelle Menschen aktiv für ihre Homosexualität entscheiden würden. »Schulen haben die Aufgabe, die Lebensrealität abzubilden. Queere Lebenswirklichkeiten gehören da genauso in den Unterricht wie heteronormative«, so Eitzenberger weiter.

Die Piratenpartei ist bestürzt über die rückwärtsgewandte Sichtweise, die in der Petition zum Ausdruck kommt. Sie trägt in keiner Weise zum Abbau von Diskriminierung bei und ist einem Klima der Toleranz an Schulen des Landes nicht förderlich. Im Gegenteil wird hierdurch unterschwellig Homophobie gefördert.