Am 17.2.2008 hatten wir unseren ersten Infotisch als Stehdemo durchgeführt. Obwohl wir noch am Üben sind, war das gar nicht so schlecht.

Kurz von 12:00 (ca. 11:45) trafen wir uns zum Aufbau; ein Polizeiwagen mit zwei Polizisten sowie die beiden Ersten von uns waren schon etwas früher da (11:00 war als Aufbaubeginn angekündigt worden).

Der Polizist zeigte mir ein FAX vom Rathaus mit genau eingezeichneter Stand-Position. Das war ziemlich unfair, denn dasselbe FAX kam bei mir erst am Dienstag, dem 19.2.2008, d.h. zwei Tage nach der Demo an (?!). Nun, das Gespräch blieb kurz und man wies uns nur auf die ebenfalls für diesen Tag angekündigte Laufdemo der Kosovo-Albaner hin.

Zu viert waren die beiden Biertische und -bänke schnellt aufgestellt, dann folgten zwei Parteifahnen und zeitweise die kleine, nur notdürftig zeitweise etwas provisorisch befestigte Faschingspiratenflagge vom Stammtisch. Mit Klebeband, Knetbechern und einem Grundstein befestigten wir die Fahnen. Nach Stapeln der Schwarz-Weiß-Piratenpartei-wer-sind-wir-Flyer und Aufklappen der dasselbe tragenden Demoständer schwärmten wir aus.

V.a. unsere Parteifahnen dienten mit einigem Erfolg als Eyecatcher, außerdem waren die beiden Ständer durchaus hilfreich, immer wieder lasen sich Passanten das durch.

Während NoEwS und Orsen mehr am Stand blieben (im Schatten, nicht nur wörtlich 😉 ), begaben sich Smurfslayer und ich auf die Sonnenseite näher am Cube/Schloßplatz (unser Stand war vor der Kommerzbank nicht direkt auf der Königstr., sondern an derem Rand).

Während NoEwS und Orsen längere Zeit leider durch ältere Dauerdiskutierer etwas neutralisiert wurden, sprachen Smurfslayer und ich die ganze Zeit Passanten an; manche nahmen sogar so Flyer, ohne Aufforderung.

Meistens mussten wir aber versuchen, durch Ansprache Aufmerksamkeit zu erregen. Vorratsdatenspeicherung erwies sich als wenig geeignetes erstes Wort, so wechselte ich rasch auf das Speichern der Telefonnummern (konkreter, leicher verständlich) anzusprechen.

Die Reaktionen reichten von akustischer Ignoranz über die Frage, worum es sich eigentlich handelt (einige
kannten die VDS gar nicht!) über die völlige Gleichgültigkeit gegenüber dieser Überwachung bis zu Betroffenheit.

D.h. es gibt sowohl Aufklärungsbedarf, rein informationellen also, wie auch die Notwendigkeit, Problembewusstsein zu schaffen: eine Passantin stellte ihre Gleichgültigkeit so unverfroren zur Schau, dass da wohl wirklich nur hilft, sie zu fragen, ob sie denn nichts gegen Kameras in ihrem Schlafzimmer hat.

Ein ganz junger Kerl kannte dagegen sogar unsere Aktion mit Killerschach, er kann sich vielleicht auch für unsere Ziele erwärmen. Und ein Vater mit noch relativ kleinem Kind kam bei uns vorbei und fragte aktiv, auch wegen Landesverband: ich konnte ihm immerhin versichern, dass auch in seinem Wohnbundesland Niedersachsen einer existiert.

Generell nahm der Verkehr dort im Lauf der Zeit zu; waren um 12:00 noch weniger Leute dort zu sehen, wurden es bis 15:00 immer mehr. Es wird wohl besser sein, diese Aktionen etwas später am Sonntag durchzuführen (vielleicht 14:00 bis 16:30 oder so).

Anschließend gingen drei von uns noch in das Künstlercafé “Academie der Schönsten Künste”, in dem man sich recht gut unterhalten, aber keine Plätze am Wochenende reservieren kann. Immerhin hat es geklappt und außer Amogorkon kam noch ein Neuling hinzu, den ich persönlich kannte und sozusagen angestiftet hatte.

Dieser unterschrieb gleich noch einen Mitgliedsbeitrag. Alles in Allem ein langer, aber gelungener Tag, bei schönem und für Februar spürbar zu warmem Wetter, bei dem auch die Kosovo-Unabhängigkeits-Laufdemo mit vielleicht 1000 Teilnehmern uns nicht weiter gestört hat.