Die Piratenpartei Baden-Württemberg will die Revolution im Bildungswesen
Am vergangenen Wochenende verabschiedete die Piratenpartei Baden-Württemberg auf ihrem Parteitag in Tübingen den ersten Teil ihres Programms für die Landtagswahl 2011. Neben klassischen Piratenthemen wie der Forderung nach mehr Transparenz und einer stärkeren Bürgerbeteiligung präsentiert die Partei eine Reihe frischer Ideen für die Landespolitik. Bezeichnend war dabei die basisdemokratische Entwicklung des Programms, an der sich jeder Interessierte beteiligen konnte.
Individuelle Förderung im Bildungswesen
Die Baden-Württemberger Piraten wollen eine deutliche Neuausrichtung des Bildungssystems hin zu mehr Flexibilität und Familienfreundlichkeit. An die Stelle des uniformen staatlichen Schulsystems soll die Zulassung unterschiedlicher Schulformen gesetzt werden.
„Durch die Einführung eines flexiblen Kurssystems wollen wir die individuellen Talente von Kindern und Jugendlichen stärker fördern und gezielter auf ihre Bedürfnisse eingehen.“, so Erik Kuch, Landtagskandidat in Esslingen. „Familien und berufstätige Eltern werden wir durch die Einführung kostenloser Kinderkrippenplätze ab dem ersten Lebensjahr und freiwillig wahrzunehmende Ganztagsbetreuung an Schulen entlasten.“ ergänzt Sebastian Nerz, Vorsitzender des Landesverbandes.
An den Universitäten setzen sich die Piraten für eine Abschaffung der Studiengebühren und die Wiedereinführung verfasster Studierendenschaften ein. Nicht die Geschwindigkeit, sondern die Qualität eines Studiums soll wieder im Mittelpunkt stehen. Allen Bachelorabsolventen soll zudem in Zukunft ein Masterstudienplatz zur Verfügung stehen.
Mehr Transparenz und effektivere Sicherheitspolitik im Inneren
Baden-Württemberg benötigt dringend einen unabhängigen öffentlichen Rundfunk. Medien müssen frei von politischer Beeinflussung sein.
Statt der Symbolpolitik wie dem Ausbau der Videoüberwachung oder der wahllosen Einschränkung von Bürgerrechten will der Landesverband eine bessere materielle und personelle Ausstattung der Polizei sicherstellen und die Justiz unabhängig von politischen Entscheidungsträgern machen.
Auf einem zweiten Landesparteitag im Sommer stehen die Themen Umwelt, Energie, Kultur, Verbraucherschutz, Bauen und Verkehr sowie Wirtschaft und Finanzen auf der Tagesordnung. „Die unglaubliche Menge konstruktiver Ideen machte einen weiteren Parteitag notwendig,“ sagt André Martens, politischer Geschäftsführer des LV.