Erfreulicherweise mahnt der Landesdatenschutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz derzeit zahlreiche Unternehmen wegen der rechtswiedrigen Nutzung des Tracking-Tools “Google Analytics” ab. Unerfreulich: Nicht auf der Liste ist die bayrische CSU. Die Partei der Verbraucherschutzministerin Aigner, die sich in der Vergangenheit in der Öffentlichkeit als große Datenschützerin (siehe z.B. auch diesen Stern-Artikel) darzustellen versuchte, nutzt selbst, wie auch mehrere Seiten der Schwesterpartei CDU, Google Analytics. Einen ausreichenden Hinweis auf Art des Werkzeuges und die Weiterverwendung der Benutzerdaten besteht dabei, wie auch bei den kritisierten Unternehmen, nur in mangelhafter Form. Davon kann man sich im Impressum der Seite selbst ein Bild machen, wo zwar auf Analytics hingewiesen wird, keineswegs aber auf die vollen Konsequenzen. Obwohl wir bereits im Rahmen der Veranstaltung “Meine Daten gehören mir” auf diesen Missstand hingewiesen haben, werden die Nutzerdaten der Besucher zahlreicher Seiten der Unionsparteien weiterhin intransparent ausgewertet und an an Google weitergegeben. Und das ist insbesondere pervers, da es ausreichend Alternativen zu Analytics gibt, wie z.B. Piwik. Wie glaubwürdig die diversen Aussagen der Verbraucherschutzministerin zum Thema Datenschutz angesichts dieses dauerhaft peinlichen Verhaltens sind, darf jeder für sich bewerten. Folgender Screenshot zeigt den einen Auszug aus dem Quelltext von www.csu.de, auf dem auch schön der Google Tracking-Code der CSU (UA-1534344-2) erkennbar ist: Screenshot des Quelltexts von www.csu.de Update: Jörg Tauss hat übrigens bereits 2009 den Bundestag im Beisein des Bundesdatenschutzbeauftragten auf das brisante Thema Tracking deutlich aufmerksam gemacht.

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