Seit mehr als 24 Stunden laufen jetzt die Arbeiten zum Aussetzen der Bäume am Kurt-Georg-Kiesinger-Platz beim Stuttgarter Hauptbahnhof. Die betroffenen Pflanzen werden dabei schwer beschädigt. Wurzeln und Astwerk werden stark gestutzt, um sie transportabel zu machen. Die Bäume machen dementsprechend nicht den Eindruck, als würden sie diese Aktion überleben. Das umpflanzen wirkt auf diese Art und Weise wie eine Farce. Wenn die Bäume das ganze nicht überleben sollten, und den Eindruck gewinnt man Angesichts der Schäden schnell, dann könnte man die Arbeiten guten Gewissens als die teuersten Baumfällarbeiten bezeichnen, die Stuttgart je gesehen hat.

Ausgepflanzter Baum wird abtransportiertDer Kurt-Georg-Kiesinger-Platz wurde durch die Polizei für die Durchführung der Ausplanzungen großflächig abgesperrt. Viele Projektgegner begleiten die Arbeiten mit ihrem Protest. Die Demonstrationen verlaufen bislang friedlich. Eine gefährliche Situation gab es gestern früh, als bei der Abfahrt eines Baumtransporters, ein Polizist und einige Demonstranten durch überstehende Äste des transportierten Baums zu Boden gerissen wurden. Unseren Informationen nach kamen die Betroffenen zum Glück mit leichten Verletzungen davon.

Angesichts der schweren Schäden, die die Arbeiten den Bäumen zugefügt haben, drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob das denn wirklich im Sinne des Schlichterspruchs von Heiner Geißler sein kann. Sinn der Baumverpflanzung ist schließlich der Erhalt der Pflanzen. Wenn diese aber aufgrund der schweren Schäden absterben werden, dann käme die ganze Aktion einfach nur einem unglaublich teuren Abholzen gleich. Auf ein Ergebnis des Stresstests der Deutschen Bahn wurde ebenfalls nicht gewartet.

Wenn schon die vergleichsweise “kleinen” Bäume vor dem Nordflügel durch die Umpflanzung derartige Schäden davontragen, dann kann man sich ausmalen wie es dann um die viel stärkeren Bäume des Schlossgartens bestimmt sein wird.

Siehe auch: Bilder der Auspflanzungsarbeiten.

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