Podiumsdiskussionen mit politischen Hintergrund haben an der Uni Heidelberg Tradition. Am Donnerstag, 17.02.2011 findet nun erstmals eine Diskussion unter Beteiligung der PIRATEN statt.
Die Fachschaftskonferenz der Universität Heidelberg und die Hochschulgruppe der PIRATEN haben gemeinsam vor, an diesem Abend die Frage „Wer hat Angst vor WikiLeaks?“ zu klären. Dabei soll die Bedeutung des Projekts für die internationale Politik, sowie dessen Legitimität von der Podiumsbesetzung diskutiert werden.
Auf dem Podium sind vertreten:
- Hardy Prothmann, selbstständiger Journalist mit zahlreichen Gastbeiträgen u.a. im SPIEGEL und der TAZ, Erfahrung als Journalismus-Dozent
- Prof. Dr. jur. em. Dieter Rauschning, Rechtswissenschaftler, Träger des Bundesverdienstkreuzes, ehem. Richter der Menschenrechtskammer für Bosnien und Herzegowina
- Jochen Schäfer, Whistleblower-Beauftragter
- Martin Worret, Kandidat der PIRATEN für die Landtagswahl Baden-Württemberg 2011 im Wahlkreis Heidelberg
Die Veranstaltung findet im Hörsaalgebäude „Heuscheuer“ in der großen Mantelgasse 2 statt und beginnt um 18:00 Uhr.
Wer es nicht rechtzeitig nach Heidelberg schafft, hat die Möglichkeit, die Geschehnisse live über das PiratenStreaming (http://www.piraten-streaming.de) zu verfolgen und über Twitter Fragen zu stellen.
Update: Das Hashtag der Veranstaltung ist nun #wikileakshd (ohne – Zeichen).
Die fehlende Kritik, aus den Reihen der Piraten zu WikiLeaks ist schon sehr befremdlich. Gerade diese Organistation erfüllt ja in keinster Weise (z.B. bei den Spenden) den Transparenzgedanken. WikiLeaks wird auch vollkommen autokartisch von Julian Assange geführt. Außerdem wird das Projekt von ihm zur Selbstbereicherung und Selbstdarstellung instrumentalisiert. Der Daniel Domscheit-Berg schreibt ebenfalls ein Buch, um mit „Katzengeschichten“ und anderem Klatsch (Schmidts Katze) einfach an viel Geld zu kommen. Hier sollte auch mal aus den Reihen der Piraten kritische Stimmen kommen. Jedoch scheint insbesondere hier das Schwarz-Weiß-Danken weit verbreitet zu sein.
Also ich kann sehr wohl in Farben denken und sehe daher natürlich, dass bei Wikileaks nicht alles so suuupertoll ist.
Aber ich sehe Wikileaks als Idee. Als eine im Prinzip gute Idee, die kaum mehr zurück in die Flasche gebracht werden kann. Und gute Ideen verbreiten sich. Bei der Verbreitung evolutioniert sich die Idee und wird noch besser… Hoffentlich.
Und aus dieser Hoffnung geboren, unterstütze ich diese Idee mit dem momentanen Namen „Wikileaks“ — trotz der grauen Schatten, die sie wirft. Denn wenn wir die Idee schon wegen der IMHO grauen Nebensächlichkeiten verdammen, wird es auch die Evolution der Idee schwer haben.
Ähnlich wie bei der Idee „Demokratie“ — bei der sich momentan auch noch zu viele „Graue“ und „Schwarze *hint*“ bereichern.
Ich teile deine Kritik, Bernd. Das wäre ein guter Punkt diesen bei der Podiumsdiskussion anzubringen. Übrigens sind wir uns eigentlich alle einig, dass Wikileaks nicht die einzige platform sein sollte (und ist), und das es gerade innerhalb von wikileaks noch einiges potential gibt. Besonders seit den wirklich medial gross aufgezogenen aktionen.
Wir hatten darüber zum Beisiel auf dem Nordbadentreffen in Karlruhe diskutiert als Jochen Schäfer seinen Vortrag zu Whistleblowing gehalten hat.
Kann allerdings schon sein, dass es für Aussenstehende nicht immer ganz erkennbar ist mit welchen Themen sich die Piraten wie schon auseinandergesetzt haben.
Aber alleine schon der Artikel auf den du dich beziehst macht doch deutlich dass wir es ernst damit meinen uns mit einem Thema – auch in der öffentlichen Diskussion – zu beschäftigen.
Gruss
Bernd