Am gestrigen Samstag, dem 15. September, besetzten über 200 akkreditierte Piraten in Wernau (Neckar) die ersten vier Plätze ihrer Landesliste. Auf Listenplatz 1 wurde der stellvertretende Bundesvorsitzende Sebastian Nerz gewählt [1]. Der 29-jährige Diplom-Bioinformatiker war von April 2010 bis Mai 2011 Landesvorsitzender und ist seitdem im Bundesvorstand der Piratenpartei. Er wurde bereits am 1. Juli 2012 zum Direktkandidaten für den Wahlkreis Tübingen (290) gewählt.
Auf Listenplatz 2 wurde der 30-jährige Informatiker Sven Krohlas aus Dettenheim im Landkreis Karlsruhe gewählt. Der ehemalige Politische Geschäftsführer des Landesverbandes setzt sich für ein zeitgemäßes Urheber- und Patentrecht ein. Ein weiterer Schwerpunkt liegt für ihn im Bereich Umweltpolitik.
Listenplatz 3 ging an Julia Probst. Die 30-jährige gehörlose Social-Media-Managerin aus dem Landkreis Neu-Ulm will sich im Bundestag vor allem um das Thema Inklusion von Menschen mit Behinderungen kümmern. Sie wäre die erste gehörlose Abgeordnete im Bundestag überhaupt.
André Martens aus Freiburg wurde auf den vierten Listenplatz gewählt. Der Familienvater und Betriebsratsvorsitzende engagiert sich für eine Stärkung der Bürgerrechte und möchte die Energiewende vorantreiben. Er ist außerdem Direktkandidat für den Wahlkreis Freiburg (281).
Diese vier Kandidaten würden bei Erreichen der Fünf-Prozent-Hürde durch die Piratenpartei sicher in den Bundestag einziehen.
Das klingt ja sehr positiv. Ich denke, ich werde den Piraten beitreten.
Auf den ersten Blick keine schlechte Auswahl. Allerdings verstört mich die Bundestagsgeilheit so mancher Person
War auch gut, trotz aller Arbeit. Und seit 18.00 ist die komplette Liste mit allen 30 Plätzen fertig und abgesegnet.
Die „Bundestagsgeilen“ konnten sich zum Glück nicht wirklich durchsetzen. Da hat die SChwarminteligenz sich doch durchgesetzt.
Erklärt doch mal bitte, wieso die Genannten bei 5% im Bundestag wären.
Das kommende Bundestagswahlgesetz wird dem bisherigen ähneln und aller Wahrscheinlichkeit nach keinerlei Optionen für „Kumulieren&Panaschieren“ oder ähnliche Einflüsse des Wählers auf die Liste sein.
Da wir nicht davon ausgehen, dass unsere Direktkandidaten die erforderlichen Mehrheiten erreichen, werden die uns zustehenden Plätze bei einem Ergebnis >5% eben von den Listenkandidaten belegt.
Jedes Ergebnis über 5% bedeutet aber eben, dass mindestens 4 der künftigen Piratenabgeordneten aus Baden-Württemberg kommen. Das wären dann diese 4 genannten.
Sollten unsere Zustimmungswerte jedoch bis dahin noch dramatisch absinken und wir nur 4% erreichen, wäre keiner von ihnen im Bundestag.
Jetzt verständlich was wir meinten?
Gruß
Martin
Vielleicht stehe ich ja besonders auf dem Schlauch: Wenn bei 5 % alle vier aus Baden-Württemberg in den Bundestag kommen. Was ist dann mit den Kandidaten von den anderen Landeslisten? Müssten die nicht auch sicher reinkommen? …bei 5%….
5% der 600 Abgeordnetenplätze sind 30.
Bei einem Ergebnis von 5% bekämen die Piraten somit etwa 30 Plätze im Bundestag (+/- Rundung, Überhangmandate, etc).
Von diesen 30 entfielen mindestens 4 auf Baden-Württemberg, dies ist abhängig von der Zahl der Bundestagswahlkreise im Bundesland. In einem kleineren Bundesland könnten 5% theoretisch trotzdem 0 „sichere“ Plätze bedeuten, während sie eben für Bayern und Ba-Wü gleich mehrere „sichere“ Plätze darstellen.