Zehntausende haben das Angebot der Piraten genutzt und Hetz-Meldungen bei der AfD Baden-Württemberg eingereicht. Das Portal ist inzwischen offline.
Die gestern Abend gestartete Aktion #MeinAbgeordneterHetzt, die sich gegen das Denunziationsportal der baden-württembergischen AfD richtet, macht deutlich, was die Bürger von den Plänen der Rechtspopulisten halten. Über 100.000 Zugriffe in den ersten Stunden und Zehntausende Meldungen sprechen eine deutliche Sprache. Das Portal der AfD ist inzwischen offline.
„Unser Ziel war es, mit einer Aktion sowohl die menschenverachtenden Ideen der AfD aufzuzeigen als auch das dem Denunziationsportal einige relevante Meldungen zukommen zu lassen. Der enorme Zuspruch auf unserer Seite und in den sozialen Medien zeigt, dass die Aktion absolut gelungen ist.“Michael Knödler, Vorsitzender der Piratenpartei Baden-Württemberg
Die Piratenpartei hatte gestern unter der Adresse mein-abgeordneter-hetzt.de eine Seite zu Verfügung gestellt, mit der Hetzzitate von AfD-Funktionären bei dem Lehrer-Denunziationsportal der AfD eingereicht werden konnten. Das Angebot stieß unmittelbar nach dem Start auf sehr großes Interesse.
Der Hintergrund der Aktion besteht darin, dass die AfD argumentiert, dass unsachliche und diskreditierende Äußerungen über sie in Schulen und Universitäten aufgrund des Neutralitätsgebotes des Staates nichts zu suchen hätten. Jedoch weist die Piratenpartei jede Form von Denunziation zurück. Spitzelei darf niemals Grundlage in einem demokratischen Rechtsstaat sein. Auch sind Listen von Personen datenschutzrechtlich bedenklich und deshalb kategorisch abzulehnen.
Die Aktion #MeinAbgeordneterHetzt soll mit hetzerischen Zitaten, welche Leute aus dem AfD-Umfeld getätigt haben, den Aufruf zur Denunzierung durch die AfD in humoristischer Weise konterkarieren. Nicht die Lehrer hetzen an den Schulen, sondern das erledigt die AfD selbst.