Auf der GamesCom waren sich noch alle Politiker der Regierungsparteien einig: Die Spieleförderung sollte auch 2020 fortgeführt werden. Verkehrsminister Scheuer (CSU), in dessen Ministerium die Förderung angesiedelt ist, wie auch die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), versprachen, sich mit allen Mitteln für die Aufnahme der Förderung in den Bundeshaushalt einzusetzen. Nach wie vor ist dieser Punkt aber im Bundeshaushalt gestrichen. Die baden-württembergischen Piraten pochen auf die Aufnahme in den Haushaltsplan 2020 und fordern die Landesregierung auf, mehr Landesmittel einzusetzen und sich zur Musterregion für Spieleentwicklung zu etablieren.
„Die Mittel erst groß bewerben und sie dann nach nur einem Jahr streichen zeugt von fehlendem Respekt gegenüber der Games-Branche.“ Philip Köngeter
Philip Köngeter, Kreis- und Gemeinderat der Piraten in Welzheim kommentiert: „Wenn wir deutsche Entwicklerstudios stärken wollen, müssen die Fördergelder auch sicher fließen. Um das gewährleisten zu können, sollte das Land Baden-Württemberg selbst einspringen und mehr Mittel als bisher zur Verfügung stellen. Wenn der Bund versagt, sollten eben wir die Chance ergreifen und zur attraktivsten Region der Republik werden. Damit unterstützen wir die lokalen Entwickler nicht nur in ihrer Marktposition, sondern auch im selbständigen und kreativen Entwickeln von Spielen.“
Die Piraten setzen die Förderung der Spiele der Filmförderung in Deutschland gleich und möchten damit nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern bringen auch Rückzahlungsquoten bei außerordentlichem Erfolg ins Spiel.
„Jedes Jahr fließen mehr als 60 Millionen Euro an Steuergeldern des Bundes in Filmdrehs. Dabei werden auch Blockbuster unterstützt, wie man immer wieder im Abspann einiger Milliardenerfolge sehen kann. Wenn also die Filmindustrie förderwürdig ist, ist es die Spieleindustrie garantiert auch! Natürlich sollten bei Filmen und Spielen nicht nur bereits erfolgreiche Marken von der Förderung profitieren. Deshalb sollten Rückzahlungsquoten eingeführt werden, so dass bei erfolgreichen Projekten auch wieder Geld in die Kassen zurück fließt“, erklärt Köngeter die derzeitige Situation in Film- und Spieleindustrie.
„Mit einer starken Spielebranche schaffen wir sichere Arbeitsplätze im kreativen Bereich, das ist eine ideale Chance für das Land, sich zu etablieren. So kann sich Deutschland auch auf internationalem Parkett behaupten und sich zum Land der Dichter, Denker und Spieleentwickler mausern.“ Philip Köngeter