Apps sind nicht kostenlos – Bürgerinnen und Bürger zahlen mit ihrer Privatsphäre

Die jüngsten Enthüllungen über den Handel mit Standortdaten aus Apps bestätigen einmal mehr, wovor die Piratenpartei seit Jahren warnt. Philip Köngeter, Regionalrat der Piratenpartei, zeigt sich alarmiert: „Die Recherchen des Bayerischen Rundfunks und seiner internationalen Partner enthüllen das Ausmaß eines Kontrollverlustes, der Millionen Menschen betrifft. Es ist erschreckend, dass Unternehmen wie Wetter Online Daten mit über 800 Firmen teilen – darunter zahlreiche außerhalb der EU. Das ist ein Skandal, den wir als Gesellschaft nicht länger hinnehmen dürfen.“

Die Untersuchungen zeigen, dass scheinbar harmlose Apps wie Wetterdienste, Spiele und Nachrichtendienste Millionen Bewegungsprofile sammeln und weiterverkaufen. Laut den Berichten stammen Daten aus fast 40.000 Apps, die präzise Standorte und private Details offenlegen – oft ohne das Wissen der Nutzerinnen und Nutzer.

„Diese Enthüllungen machen klar: Datenschutzgesetze wie die DSGVO reichen nicht aus, um die Rechte der Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Wir müssen handeln, bevor der Schaden noch größer wird“, fordert Köngeter.

Forderungen von Philip Köngeter und der Piratenpartei:

  1. Klare Transparenzpflicht für Apps: „Jede App muss verpflichtend offenlegen, welche Daten gesammelt werden, wie viele Firmen Zugriff erhalten und wofür diese Daten verwendet werden. Es darf keine Ausreden mehr geben!“
  2. Kennzeichnungspflicht für Datenhandel: „Apps, die Daten weiterverkaufen, müssen dies unmissverständlich kennzeichnen. Niemand sollte unwissentlich Teil eines Datenhandels werden.“
  3. Hohe Bußgelder bei Verstößen: „Unternehmen, die gegen Datenschutzgesetze verstoßen, müssen empfindlich bestraft werden. Die Strafen müssen so hoch sein, dass sie als abschreckende Wirkung dienen.“
  4. Datensparsame Alternativen fördern: „Die Menschen brauchen echte Alternativen zu datensammelnden Apps. Anbieter müssen verpflichtet werden, datensparsame Bezahlmodelle anzubieten.“
  5. EU-weite Maßnahmen: „Die EU muss endlich konsequent gegen den Datenhandel vorgehen und personalisierte Werbung auf Basis sensibler Daten regulieren.“

Philip Köngeter: „Wir kämpfen seit Jahren für digitalen Datenschutz“

Die Piratenpartei hat seit ihrer Gründung auf die Gefahren unkontrollierten Datenhandels hingewiesen. „Wir haben die Probleme immer wieder auf die politische Agenda gebracht, doch es wurde zu lange ignoriert. Die aktuellen Enthüllungen sind ein erneuter Weckruf“, erklärt Köngeter.

Er fordert Bürgerinnen und Bürger auf, aktiv zu werden: „Prüfen Sie Ihre App-Berechtigungen, nutzen Sie datenschutzfreundliche Alternativen und setzen Sie politischen Druck auf Ihre Abgeordneten aus. Der Schutz Ihrer Privatsphäre darf nicht länger verhandelbar sein.“