Nach der Übernahme des Bahnverkehrs in den Stuttgarter Netzen durch neue Betreiber im Juni kam es zu zahlreichen Ausfällen und Verspätungen. Allein beim Anbieter Abellio sind im Zeitraum vom 9. Juni bis zum 1. August 392 Züge ganz oder teilweise ausgefallen. Die Gründe dafür liegen meist beim Hersteller der neu eingesetzten Züge. Die Piratenpartei sieht den daraus folgenden Mobilitätsverlust kritisch.
„Für die Pendler auf den betroffenen Strecken ist es untragbar, mit solchen katastrophalen Einschränkungen auskommen zu müssen. Das darf nicht wieder vorkommen.“ Borys Sobieski
„Es ist gut zu sehen, dass das Verkehrsministerium bereits erste Maßnahmen ergriffen hat und einen Pool an Ersatz-Zugführern aufbauen möchte. Das kommt nun aber eben alles zu spät. Bei solch wichtiger Infrastruktur muss das Ministerium permanent an der Seite der Betreiber stehen um den Betrieb zu gewährleisten. Solche massiven Ausfälle können wir uns nicht erlauben, wenn wir die Verkehrswende wollen.“
Kritik richtet die Piratenpartei aber auch an die Hersteller der Schienenfahrzeuge.
„Bei Abellio kommt es zu Problemen, da die Neufahrzeuge von Bombardier massive Lieferverzögerungen aufweisen. Es darf nicht sein, dass von 16 nur zwei Fahrzeuge ausgeliefert werden und man auf alte DB-Fahrzeuge zurückgreifen muss, welche wiederum aus Personalmangel bei der Deutschen Bahn nicht rechtzeitig auf die Schienen gebracht werden können. Auch Softwareprobleme bei den Fahrzeugen von Stadler sind unverständlich. Ein Unternehmen, welches über 75 Jahren Schienenfahrzeuge fertigt, kämpft nun mit Problemen in der Software, wofür umfangreiche und zeitintensive Genehmigungsverfahren durchlaufen werden müssen.“
„Dieses Chaos muss bis aufs Detail ausgewertet werden, um zukünftige Zugbestellungen nur noch an den Fähigsten zu vergeben. Für die Bevölkerung und jeden Bahnfahrer hoffen wir auf ein baldiges Ende dieser Zustände.“ Borys Sobieski