Im beschaulichen Breitenfürst, einem Teilort, der zur Stadt Welzheim gehört, versucht eine kleine Gruppe gegen den neuen Mobilfunkmast vorzugehen. Stadtrat Philip Köngeter fordert dazu auf, die Debatte sachlich zu führen und die Gegend nicht vom Mobilfunknetz abzuhängen.

„Die Gegner des Mobilfunkmastes versuchen mit unsachlichen Behauptungen und Unterstellungen Menschen auf Ihre Seite zu ziehen, das geht so nicht“, erläutert Köngeter.

Wir müssen uns einig sein, dass wir der Wissenschaft und den Fakten folgen, und keine Verschwörungstheorien verbreiten.“ Philip Köngeter

Der Stadrat erhält immer wieder Beschwerden über mangelnden Mobilfunkempfang in Breitenfürst und Umgebung. In der Tat ist laut Netzausbauplan der Telekom und von Vodafone der langsame 2G-Standard verfügbar. Dieser ist für die meisten gängigen Anwendungen nicht mehr ausreichend.

Dabei wird bei vielen Anwendungen auf Mobilfunkverbindungen gesetzt, etwa bei der Navigation. Löcher im Mobilfunknetz können jedoch auch dramatischere Folgen haben, wenn etwa kein Notruf mehr abgesetzt werden kann. Das Mobilfunknetz kann auch als Ausweich-Alternative dienen, wenn es zu Störungen bei den Kabelanschlüssen kommt.

Die Telekom hat sich bereit erklärt, einen neuen Mobilfunkmasten aufzustellen, dieser soll mit dem weit verbreiteten 4G-Standard die Umgebung versorgen.

„Es hat mich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass die Telekom hier einen Mast aufstellen möchte und somit die Unterversorgung beheben würde. Mit dem Widerstand aus teilen der Bevölkerung habe ich so nicht gerechnet“, erläutert Köngeter.

In der Tat mobilisieren Gegner des Masts rund um Breitenfürst erstaunlich viele Menschen. So fanden auch dubiose Flyer ihren Weg zum Stadrat.

„Ich bin wirklich enttäuscht, dass man hier versucht mit verdrehten Aussagen einem Mobilfunkmast zu begegnen. Ich bin ja jederzeit bereit, mit den Betroffenen zu sprechen, dafür sollten wir uns jedoch auf wissenschaftliche Fakten berufen“, so Köngeter.

Behauptungen wie verklumptes Blut und Krebs durch den Mobilfunkmasten weist Köngeter entschieden als nicht nachweisbare Behauptungen zurück. Zitierte Studien wie die berüchtigte „Naila-Studie“ sind bereits mehrfach als nicht aussagekräftig abgewiesen worden.

„Wer tatsächlich Angst vor der Strahlung hat, ist wesentlich besser beraten, sich erst gar kein Mobiltelefon anzuschaffen und auch das WLAN abzuschalten.“ Philip Köngeter

„Das kann man auch beim Bundesamt für Strahlenschutz nachlesen. Die Strahlung ist hier wesentlich höher als das was vom Mast kommt. Der neue Mast könnte, ganz im Gegenteil, sogar die Strahlenbelastung reduzieren. Schlechter Empfang bedeutet auch immer, dass Handy und Mast mit möglichst viel Energie versuchen sich gegenseitig zu erreichen. Ein Mast mit besserem Empfang reduziert die notwendige Energie sogar erheblich“, erläutert Köngeter.

Die Stadt Welzheim besitzt 4 zentrale Mobilfunkmasten, dennoch sind die Grenzwerte an den offiziellen Messstellen nichteinmal zu 1% ausgenutzt. Die Angst einiger Bürgerinnen und Bürger betrifft den 5G-Standard, doch auch bei diesem gibt es keine nachweisbaren Risiken für die Gesundheit.

„Bei solch einer Diskussion müssen wir bei den Fakten bleiben. Der 5G-Standard wird hier nicht einmal eingesetzt, zumal die höheren Frequenzen bei uns derzeit überhaupt nicht sinnvoll einsetzbar wären.“ Philip Köngeter

„Wir können ein Gebiet nicht vom Mobilfunk abhängen, wenn die Wissenschaft mit einer überwältigenden Anzahl an Studien belegt, dass es keine Gesundheitsrisiken gibt, solange die deutschen Grenzwerte eingehalten werden. Sollte sich durch neue Forschung ein anderes Bild geben, erst dann ist es Zeit zu reagieren. Entscheidungen im Gemeinderat treffe ich auf Grundlage der vorliegenden Fakten. Wir haben im Bereich Breitenfürst eine Unterversorgung im Mobilfunk und dieser müssen wir etwas entgegensetzen. Die Telekom bietet uns mit ihrem Masten eine gute Gelegenheit“, erklärt Köngeter.