Laut Presseberichten setzt das baden-württembergische Kultusministerium auf den Einsatz von „Office 365“ für die Digitalisierung der Lehre. Die Piratenpartei kritisiert diese Präferenz und warnt davor, sich in eine digitale Abhängigkeit zu begeben.

„Es ist erschreckend, dass das Kultusministerium offenbar keine Scheu davor hat sich vollends von Konzernen aus dem Ausland abhängig zu machen“, so Borys Sobieski, Landesvorsitzender.

„Das ist besonders fatal, da hier auch noch die Frage nach dem Schutz der Daten der Lehrkräfte und Schüler und Schülerinnen nicht geklärt ist.“

Dies kritisiert auch der Landesdatenschutzbeauftragte. Der Einsatz einer eigenen, zusammenhängenden Lernplattform scheint immer weiter in die Ferne zu rücken.

„Eine offene und transparente Entwicklung einer solchen Lernplattform und Umgebung ist das, was die Bevölkerung erwarten darf.“

„Letzlich werden hier Steuermittel eingesetzt. Ein Paket aus offener Software wäre längst machbar, fehlende Schnittstellen und kleine Anpassungen hätte man recht zügig implementieren können. Doch das scheint man im Kultusministerium nicht zu wollen.“, erläutert Sobieski. „Der Vorteil offener Software und Standards liegt auf der Hand: so kann jede Stelle selbst Erweiterung und Funktionen hinzufügen die benötigt werden. Offene Software bietet hier eben auch die Möglichkeit Kernfunktionen zu verändern und weiterzuentwickeln, unabhängig vom guten Willen großer Konzerne. Zusätzlich fließen hier keine Daten ins Nirwana ab.“

Der Chaos-Computer-Club-Stuttgart formuliert in einem offenen Brief Fragen und Kritik am Einsatz von „Office 365“. [3] Die Piratenpartei hält an dem Grundsatz „öffentliches Geld – öffentlicher Code“ fest und fordert den Einsatz und die Entwicklung von offener Software im Staatswesen. Diese garantiert Unabhängigkeit und Transparenz. Steuermittel müssen im Sinne des Gemeinwohls investiert werden.