Neben einigen Bundesländern die bereits Lizenzen für die Luca-App erworben haben macht sich jetzt auch der baden-württembergische Sozialminister stark für die Kontaktverfolgungs-App.

„Wir werden diese Pandemie nicht mit der App auf dem Smartphone bekämpfen. Das hat die Corona-Warn-App bereits gezeigt“, so Philip Köngeter, Kreis- und Gemeinderat für die Piraten. „Solche Angebote können bis zu einem gewissen Grad bei der Kontaktnachverfolgung helfen. Allerdings sind sie kein Ersatz für weitreichende Infektionsschutzmaßnahmen.“

Die Piratenpartei hat erst kürzlich eine „ZeroCovid“-Politik gefordert. Also Infektionsschutzmaßnahmen die die Corona-Infektionen auf null zurückfahren.

„Nur wenn wir Maßnahmen ergreifen, die das Infektionsgeschehen auf Null bringen, ersparen wir, zehntausenden Menschen die Infektion, Schädigungen, die sie davon tragen können oder sogar den Tod“, erläutert Köngeter. „Mit einer App werden wir das sicher nicht erreichen.“

Die Luca-App weckt Kritik, unter anderem für die zentrale Datenspeicherung und das Missbrauchspotenzial. Unlängst haben die Entwickler:innen der Corona-Warn-App angekündigt, dass auch diese eine Event-Funktion erhält und das datenschutzfreundlich.

„Mir scheint man hat sich da nicht so viele Gedanken darum gemacht wie die App genutzt wird und was sie tut. Mit der Corona-Warn-App gibt es bereits eine öffentliche App, die auch gut nachvollzogen wurde und die nun auch für Events genutzt werden kann“, so Philip Köngeter. „Mit noch einer App mehr wird es für die Bevölkerung sicher nicht übersichtlicher. Ich hätte mir hier ein einheitlicheres Vorgehen gewünscht und gerade auch eine Koordinierung mit anderen Maßnahmen. So sehe ich nur einen weiteren hilflosen Vorstoß. Ich hoffe sehr, dass sich der Rems-Murr-Kreis das nochmal überlegt.“