Unsere CSD-Tour hatte einen weiteren, diesmal ungeplanten, Termin: in Tübingen.
Der 24. Juli als Termin war uns lange bekannt, allerdings gingen wir nicht davon aus, ihn wahrnehmen zu können. Zeitgleich fand nämlich der CSD in Freiburg statt sowie unser Bundesparteitag in Magdeburg. Da die meisten unserer Mitglieder den Parteitag besuchten, wollten wir uns auf Freiburg konzentrieren.
Am Ende machten wir Tübingen wegen einer Sache möglich: eures tollen Feedbacks in den letzten Wochen. Die letzten Stationen unserer CSD-Tour waren ein voller Erfolg – nicht zuletzt wegen unserer originellen Sticker und Goodies, die unsere Positionierung klar widerspiegeln: Freiheit, Würde und Teilhabe. Eine eindeutige Stellungnahme für eine selbstbestimmten Geschlechter- und Familienpolitik. Dass diese Dinge gut ankommen, dürfte niemanden überraschen.
Was uns jedoch überraschte: Wir wurden wiedererkannt, insbesondere an Orten, die wir lange nicht mehr besucht hatten. Und so begannen Gespräche in Wiesbaden, in Karlsruhe und in Reutlingen über unsere CSD-Tour.
Eine Tour, die auf sehr viel Begeisterung stößt – ja regelrecht einen neuen Modetrend auslöste: mit Piratenstickern am Körper herumzulaufen. Eine Tour, die Wünsche schafft. Wünsche über weitere Etappen.
Und einer der am häufigsten genannten Wünsche war, dass wir nach Tübingen kommen.
Wie schon erwähnt, war der Termin personaltechnisch für uns eigentlich nicht zu stemmen. Jedoch wurden wir auch beim Tübinger Tag der digitalen Freiheit immer wieder erkannt und darauf angesprochen. Wir konnten es nicht länger ignorieren – und suchten Freiwillige – und fanden sie.
Wir waren zu dritt, liegen mit einem eiligst gekauften Bollerwagen, neuen Piratenshirts und Flaggen auf der Tübinger Parade mit über 4000 Teilnehmenden mit. Unsere Goodies und die zwölf verschiedenen Stickermotive, die unseren Wagen zierten, waren erneut sehr begehrt. So sehr, dass wir in der Mitte der Parade starteten, aber bereits nach kurzer Wegstrecke so stark belagert wurden, dass man uns bis ans Ende durchreichte. Einmal sogar wurden wir vom abschließenden Organisationswagen gebeten, die Leute zu ignorieren, um den Anschluss nicht zu verpassen.
Da der CSD Parteien zwar auf der Parade willkommen hieß, bei Infoständen jedoch aus Platzmangel ausschloss, stellten wir unseren Bollerwagen nach der Parade am Rand der abschließenden Kundgebung ab. Interessiert verfolgten wir die Beiträge zu Queerfeindlichkeit, Ableismus und Faschismus. Insbesondere der Beitrag zu queeren Stimmen im Iran weckte unser Interesse: Die Thematiken rund um den Iran liegen uns sehr am Herzen und werden offensiv vertreten. Auch das große Engagement bezüglich der Barrierefreiheit, dass man bereits auf der Webseite bewundern konnte, hat uns sehr begeistert. Allzu genau konnten wir das alles aber leider nicht verfolgen: Als man uns und unsere Sticker erblickte, verbrachten wir den Rest des Tages erneut im begeisterten Belagerungszustand.
Wir haben viele Menschen wiedergetroffen. Auch Menschen, die unsere Workshops vom vorherigen Wochenende auf dem Tag der digitalen Freiheit verfolgten.
Dass wir hier waren, wurde begeistert aufgenommen. Dass wir die eine oder andere Frage, die sich im Nachgang zu den Workshops am Tag der digitalen Freiheit entwickelte, beantworten konnten, noch mehr.
So sehr, dass wir immer wieder gefragt wurden: Wann kann man PIRATEN endlich wieder wählen?
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