Durch das neue Gesetz zur Bestandsdatenauskunft können Behörden über eine Schnittstelle die Anschlussinhaber hinter IP-Adressen im Internet automatisiert ermitteln. Schon in der Vergangenheit hat das BKA sozusagen seine eigene Website als »Falle« benutzt und Anfragen über die Identität aller Besucher gestartet [1]. Wären neben dem mangelnden Richtervorbehalt auch keine manuellen Abfragen mehr notwendig, so würde die Hürde für den Missbrauch solcher Privilegien drastisch gesenkt.
Nachdem wir gestern bereits die OpenPGP-Verschlüsselung erklärt haben, wollen wir euch deshalb heute zeigen, wie man mit der Tor-Software weitgehend anonym im Internet surfen und sich so gegen diese Überwachung wehren kann. Auch beim Aufruf der BKA-Homepage braucht man dann keine großen Bedenken mehr zu haben.
Allerdings ist das trotz solcher Abhilfe natürlich kein erstrebenswerter Dauerzustand: Um die Bestandsdatenauskunft wieder zu kippen, sind für den kommenden Sonntag Demonstrationen geplant.
Die benötigte Software für Windows, Linux und Mac OS X kann unter folgender Adresse heruntergeladen werden:
https://www.torproject.org/projects/torbrowser.html.en
Das „Tor Browser Bundle“ enthält die Software Vidalia, die für die Verbindung des Rechners zum Tor-Netzwerk sorgt, sowie eine portable Version des Firefox-Browsers mit installiertem Add-on „Tor Button“.
Zunächst öffnet man das heruntergeladene Archiv und entpackt es in einen Ordner, in dem man es wiederfindet.
Die Installation ist damit schon so gut wie fertig. Man öffnet nun den Ordner, in den man die Software gerade entpackt hat, und führt die Datei „Start Tor Browser.exe“ aus, um den Tor-Browser zu starten.
Auf der Startseite sollte zu sehen sein, ob man wirklich über das Tor-Netzwerk verbunden ist. Um sicher zu gehen, kann man den normalen Browser (links im Screenshot zu sehen) öffnen und vergleichen, ob die IP-Adresse im Tor-Browser sich tatsächlich von der ohne Tor-Browser unterscheidet.
Beim dauerhaften Surfen im Netz nervt Tor leider etwas, da es zu langsam ist. Deshalb empfiehlt es sich, nur für eventuell kritische Szenarien im Netz darauf zurückzugreifen.
Die Add-ons aus dem „Tor Browser Bundle“ lassen sich selbstverständlich auch in eine andere Firefox-Installation integrieren. So kann man Tor im Browser nach Bedarf an- und abschalten, ohne den Browser wechseln zu müssen. Die Entwickler von Tor raten davon jedoch explizit ab, da viele Add-ons (u.a. Flash) einige Daten trotz Benutzung von Tor preisgeben könnten [2]. Wer also auf Nummer Sicher gehen will, sollte im Zweifel den Tor-Browser benutzen.
Ahoi Remstalpirat,
ich bin von Deiner Onlineschulung sehr beeindruckt, auch wenn ich nur wenig davon verstanden habe. Aber so wirkt IT-Kompetenz der Piratenpartei imagebildend! Und außerdem hat mich der Name „Tor“ an das (böse) Torwächtersystem aus dem Spielfilm mit Sandra Bullock erinnert. Da ging bei mir gleich das innere Kino los … Weiter so!
Guter Beitrag. Habe ihn heute erst gefunden. Es gibt mit Sicherheit einige Nutzer die auch AdBlock nutzen.
Einfach mal lesen und Vorsicht walten lassen.
http://www.computerguard.de/interessanter-bericht-ueber-adblock-vt8780.html
zum Thema *Tor* Ich ziehe CyberGhost VPN vor und das aus guten Grund.
@ Bernd vielen Dank für die Information mit AdBlock. Ich habe es heute bei mir gelöscht.
Ich muss mich wohl nun auch bedanken. Die AdBlock Mafia nutze ich auch nicht mehr. Die Webseite ist nicht ohne. http://www.computerguard.de/osama-bin-laden-der-mann-der-zweimal-starb-vf602-vt6666.html
Ich glaub den Amis und den BND kein Wort mehr 🙂