Die Piratenpartei Baden-Württemberg begrüßt zwar die von der Landesregierung angestrebte Einschränkung des Tanzverbots, fordert jedoch weiterhin die vollständige Abschaffung dieser religiös motivierten Einschränkungen.
»Leider schafft es auch diese Landesregierung nicht, die religiös begründeten Einschränkungen an Feiertagen vollständig aufzuheben. Auch weiterhin werden alle Menschen, unabhängig von ihrer Religion, an zahlreichen christlichen Feiertagen in ihrer Freiheit eingeschränkt. Zwar schafft es die Landesregierung wenigstens, die 66 Tanzverbotstage zu reduzieren, es bleiben aber noch zahlreiche Einschränkungen am Gründonnerstag, Karfreitag sowie zur Hauptgottesdienstzeit am Sonntag. Damit ist Baden-Württemberg weiterhin das Bundesland mit der restriktivsten Auslegung des vermeintlichen und einseitigen Schutzes des christlichen Glaubens.« so Michael Knödler, Spitzenkandidat der Piratenpartei zur Landtagswahl.
Auch bei diesem Thema zeigt sich, dass sich die grün-rote Koalition nur halbherzig für eine weltanschaulich neutrale Gesetzgebung einsetzt und Privilegien der Kirchen weiter aufrechterhält.
»Wir fordern die vollständige Aufhebung des Tanzverbotes und der religiös begründeten Einschränkungen an Sonntagen, so wie dies in anderen Bundesländern zum Teil schon geschehen ist. Es ist weder zeitgemäß noch gerecht, spezifische religiöse Glaubensinhalte über allgemeine Gesetze für alle Menschen verpflichtend durchzusetzen. Wir brauchen endlich eine faire Regelung, die alle anerkannten religösen Gruppen wie auch die Interessen nichtreligiöser Menschen gleichberechtigt berücksichtigt.« meint Martin Eitzenberger, Vorsitzender der Piratenpartei Baden-Württemberg.
Die Piratenpartei Baden-Württemberg demonstriert schon seit mehreren Jahren mit der Aktion „Abzappeln gegen das Tanzverbot“ jeweils am Karfreitag gegen die bestehenden Regelungen. Dabei tanzen die Teilnehmer leise zu Musik aus Kopfhörern als Protest gegen das Tanzvorbot und die Durchsetzung religiöser Glaubensinhalte über allgemeine Gesetze.