Digitalisierung ist zum weitverbreiteten Schlagwort geworden. Digitalisierung findet in vielen Bereichen statt und hat längst den Alltag eines jeden erreicht. Ausgerechnet im Bildungssektor wo Kinder und Jugendliche auf die Zukunft vorbereitet werden sollen hinken wir hinterher.
Die Fakten
Zu wenige Geräte
Noch nicht einmal das Kultusministerium kann sagen, wieviele Geräte in den Schulen im Einsatz sind. Lehrer beschweren sich aber immer wieder über mangelnde Geräte. Eine deutschlandweite Umfrage zeigt jedoch starke Defizite auf. Immer wieder kommen private Computer, Tablets und Smartphones zum Einsatz. Das ist datenschutzteschnisch bedenklich und auch im Sinne der Gleichberechtigung an den Schulen fatal.
Die Ausstattung mit VR-Brillen scheint wohl kaum nennenswert zu sein. Auch Ausstattungen wie „Makerspaces“ oder „FABLabs“ in denen Schülerinnen und Schüler ihre technischen Fertigkeiten aufwerten können sind maximal für gut 30% der Schulen überhaupt verfügbar und das auch nur in ausgewählten, sogennanten „Medienzentren“.
Zum Kommentar zur SituationFehlende Infrastruktur
Mobile Geräte sind auf W-LAN angewiesen, doch das ist gerade einmal an 40 Prozent der Schulen ausgebaut. Auch entsprechende Glasfaseranschlüsse sind in Baden-Württemberg Mangelware.
Wartung fragwürdig
Die Wartung der Geräte und Infrastruktur obliegt den Trägern der Schulen. Diese beklagen sich jedoch über fehlende technische Kompetenz.
Bildungsplattform nicht vorhanden
Die Bildungsplattform des Landes, zentrale Stelle für digitale Lerninhalte und Unterstützung für Lehrer und Schüler, ist bereits im zweiten Anlauf. Sie steht den Schulen aktuell nicht zur Verfügung.
Fehlende Fortbildung
Die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte sind nicht auf die Digitalisierung eingestellt. Die Umstrukturierungen der Fortbildungen ist gerade erst angelaufen.
Zur IFG-Anfrage an das KultusministeriumLerninhalte nicht verfügbar
Lerninhalte für die digitale Schule sind nicht weit verbreitet. Es fehlt an vielen Stellen an Material.
Unser Weg zu digitalen Schulen
Transparenz und freier Zugang
Allen Kindern und Jugendlichen muss ein Zugang zur Bildung ermöglicht werden. Die digitale Bildung ist hier keine Ausnahme. Bildungsangebote müssen transparent gestaltet werden, dazu gehört der Einsatz von Open-Source-Anwendungen. Staatliche finanzierte Lerninhalte müssen der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden.
Breites digitales Angebot
Lerninhalte sollen verstärkt über Computer und andere digitalen Endgeräte vermittelt werden. Schülerinnen und Schüler werden so an den beruflichen Alltag herangeführt. Lerninhalte sollen auch auf Lernplattformen zur Verfügung gestellt werden, so dass sich Schülerinnen und Schüler zu jeder Zeit Zugriff darauf haben.
Lehrkräfte gezielt fortbilden
Lehrkräfte müssen gezielt an Computern und mobilen Geräten geschult werden. Digitale Medien müssen reibungslos in den Unterricht einfließen.
Moderne Ausstattung
Bildung muss mit moderner und zeitgemäßer Ausstattung erfolgen. Schulen müssen entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt werden um für alle Schüler und Schülerinnen Geräte und Inhalte anschaffen zu können.
Teilhabe
Schülerinnen und Schüler müssen tiefer in Entscheidungsprozesse einebezogen werden. Sie sollen ihre Lebenswelt selbst mitgestalten. Dabei dürfen keine Kinder und Jugendlichen ausgenommen sein.
[maincolor_box]Verwendete Quellen:
Bitkom-Umfrage zur technischen Ausstattung
Digitalisierungsprogramm des Kultusministeriums
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